Aus BSV-Welle 6/2008: Breiten,- Freizeit- und Gesundheitssport (von Dr. Claus Fochler)

Deutsche Meisterschaften im Wildwasserschwimmen

Erfolge für den SV Straubing

Roppen/Tirol. 

Wildwasserschwimmen ist eine neue spektakuläre Diziplin, die der Deutsche Schwimm-Verband mit den 1. Offiziellen Deutschen Meisterschaften durchführte. Gehörten die Aktiven des Schwimmvereins Straubing schon im inzwischen olympischen Freiwasserschwimmen vor 15 Jahren zu den Pionieren, so stellte der Schwimmverein dieses Mal sogar das stärkste Team bei dieser Deutschen Meisterschaft und dies auch sehr erfolgreich mit zwei dritten Plätzen bei der Jugend sowie zwei Finalisten bei den Herren.

Der Veranstaltungsort war mangels geeigneter Gewässer nicht in Deutschland, sondern im Inn bei Roppen in Tirol nahe Innsbruck. Auf einer sonst bei Kajak- und Raftingfahrern beliebten Strecke wagten sich 50 Aktive aus ganz Deutschland in den zwölf Grad kalten Fluß. Geschwommen wurde über eine Strecke von zwei Kilometern und das bei einer Geschwindigkeit von ca. 15 km/h. Ungewohnt für die Schwimmer war schon die vorgeschriebene Sicherheitsausrüstung mit Neoprenanzug gegen die Kälte sowie Helm und Schutzweste, da es im Fluß natürlich auch große Felsen gibt.

Für die Straubinger war dies der erste Kontakt mit Wildwasser und erst zwei Tage vor dem Wettkampf war unter fachkundigr Anleitung ein Training möglich, an dem alle aber nach überwundener Angst gleich mächtig Spaß hatten. Trainiert wurde vor allem die etwa 500 Meter lange schwierige Schlüsselstelle, wo wegen der starken Strömung und der Wellen nur ein Schwimmen in Rückenlage mit Beinen voraus möglich war.

Die besonders strömungsreichen Stellen mußte die erfahrene Freiwasserschwimmerin Manuela Brunner in Rückenlage mit Beinen voraus durchschwimmen.

Immer wieder mussten die Schwimmer ihre Lage korrigieren, um in die richtige Strömung zu kommen. Kurz nach dem Start und auch im Zielbereich war das Wasser wieder ruhiger, sodass alle Fähigkeiten im Kraul- und Brustschwimmen ausgenutzt werden konnten. Richtig hart und hoch her ging es dann beim Wettkampf, der in Vor-, Zwischen- und Endläufen ausgetragen wurde. In der Jugendklasse gingen bei den Damen vom SV Straubing Manuela Brunner, Magdalena Busl, Bettina Holland und Regina Speiseder an den Start, wobei die drei erst genannten Schwimmerinnen erfolgreich das Halbfinale erreichten. Hier war Manuela Brunner in der Zeit von 7:54,10 Minuten die schnellste Straubinger Schwimmerin und belegte in der allgemeinen Jugendklasse den guten siebten Platz, dicht gefolgt von den Vereinskameradinnen Bettina Holland und Magdalena Busl.

Für die Jahrgangswertung wurden die Vorläufe herangezogen, wo Bettina Holland die schnellste Straubingerin war und im Jahrgang 1990 den dritten Platz belegte, dicht gefolgt von Manuela Brunner, die im Jahrgang 1993 ebenfalls den erfolgreichen dritten Platz belegte. Beide Schwimmerinnen hatten es in ihrer Altersklasse mit starker Konkurrenz aus der Freiwasser-Schwimmhochburg SG Saar Max Ritter zu tun, doch die Rückstände auf Platz eins und zwei waren oft nur hauchdünn und wurden oftmals nur dadurch entschieden, wer die bessere Strömung erwischte. Besonders erfolgreich verlief der Vorlauf für Magdalena Busl. Sie siegte im Jahrgang 1992 ebenso wie Fabian Schwingel, der bei den Herren den Jahrgang 1994 dominierte und somit auch Deutscher Jahrgangsmeister wurde. Regina Speiseder kam im Jahrgang 1990 auf den guten vierten Platz.

Besonders spannend war der Wettkampf bei den Herren, wo mit Jakob Ameres, Christian Hilz und Markus Schuirer alle drei Straubinger Schwimmer das Halbfinale der besten zwölf Schwimmer erreichten. Und die Überraschung war groß, als sich Jakob Ameres und Christian Hilz auch noch für das Finale qualifizierten. Hier ging es dann besonders heiß her und trotz der Kälte brodelten das Wasser und die Stimmung bei den Fans. Mit nur Äußerst knappem Rückstand auf den Drittplatzierten schwamm Jakob Ameres als Vierter mit der Zeit von 6:50,78 Minuten ins Ziel und Christian Hilz beendete das Finale als erfolgreicher Sechster. Deutscher Meister wurde Benjamin Konschak von der SGR Karlsruhe und bei den Damen siegte Arlette Alexander von der SK Sparta Konstanz.

Die schwierige Schwimmstrecke im Inn erforderte von der Straubingerin Manuela Brunner und von allen anderen Teilnehmern höchste Konzentration.